Schiller für die Generation Popmusik
60 min. ohne Pause
Bridge Markland zappt sich aus der Kiste heraus im Schnelldurchlauf durch Friedrich Schillers Biografie. Mixt seine Lebensdaten mit Popmusik und vielerlei bunt gemischten Brief- und Werkzitaten, und spielt uns in höchst eigener Performance-Manier, als knallige Hosenrolle - den Schiller. Hier zeigt sich, wie man einen Klassiker auf witzige Art einem jüngeren Publikum und allen anderen nahe bringt.
Das Stück zeigt Friedrich Schiller als Mensch und Privatperson, seine persönlichen Höhen und Tiefen, die Revolte gegen den Landesherren, sein Liebesleben, Umgang mit Geld und Rauschmitteln, sowie die Spiegelung dieser Themen in seinem Werk.
Nach umfangreicher Recherche zu Friedrich Schiller entstand eine Sammlung von Zitaten aus Werken, Briefen und biografischen Texten, hierzu suchte Bridge Markland passende Ausschnitte unterschiedlicher Musik (Roberto Blanco, Fettes Brot, Herbert Grönemeyer, Moby, Pink Floyd, Doris Day, Peter Alexander, Greenday, Udo Lindenberg, T. Rex, Fanta Vier, Iggy Pop, Beethoven, Peter Maffay, u.v.a.). Die Schiller Texte wurden von mehreren Darstellern eingesprochen (z.B. Schillers Briefzitate von Otto Kuhnle im schwäbischem Dialekt) und anschließend im Tonstudio mit Claus B. zu einer hörstückartigen Collage zusammen geschnitten. Im Anschluss wurde die Handlung des Stückes auf die Toncollage choreographiert. Bridge Markland spielt Friedrich Schiller, aus einer 1x1 Meter Pappbox heraus unter Verwendung vieler Puppen und Requisiten. Durch die unserer schnelllebigen Zeit entsprechende Collagentechnik und die Wiederspiegelung seiner Themen- und Gefühlswelt in Popmusik aus verschiedenen Epochen stellt sich ein Zeitbezug her, der den Klassiker sehr unterschiedlichem Publikum zugänglich macht. Die bisherigen Auftritte beweisen es: enthusiastische Reaktionen von Menschen aller Alterstufen, sozialen Schichten und Bildungen.
Pressestimmen:
"... Auf diese Art wird der Dichter lebendig, antastbar, erfahrbar, ein Sterblicher. Markland macht den Zuschauer neugierig – auf Schiller und alle anderen deutschen Klassiker.“
WAZ Kultur in Dortmund, 14.11. 2005
„… Bridge Markland macht es in ihrer unterhaltsamen Deutschstunde anders. …
Die Schauspielerin bewegt nur die Lippen und gibt mit eindrucksvoller Mimik die verschiedenen Stimmungslagen wieder. In und auf ihrer Pappbox spielt Bridge Markland mit einfachsten Requisiten die Lebensstationen Schillers nach.
So hat man den würdigen Dichter wohl noch nicht erlebt. Schiller flucht sich aus dem engen Korsett der Militärakademie, rockt als Rebell zu "We don’t need no thought control" von Pink Floyd, und zum Bordellgang schallt "Ich will nur ficken" von der Berliner Rockband Knorkator.
Das Publikum hat seinen Spaß. Den Mut - "wenn’s nur das ist, hab ich genug, um barfuß durch die Hölle zu gehen" - hat auch Bridge Markland, wenn sie laut schreiend ins Publikum rennt, die erstaunten Zuschauer umarmt und mit ihnen den Erfolg der "Räuber" feiert.
Die Sammlung an Zitaten aus Werken, Briefen und Texten lässt den rastlosen Lebensweg des Dichters plastisch werden. …
Das Genie, dem die ganze Welt zu Füßen liegt, oder der Geschichtsprofessor, der nach getaner Arbeit heim zu Weib und Kindern eilt: Das Bild, das Friedrich Schiller selbst von sich entworfen hat, schwankte stark. Aber ein "deutscher" Dichter konnte Schiller nicht sein, wenn das Ausland schon kurz vor Mannheim begann, auch mit diesem Vorurteil räumt die Berliner Künstlerin auf. …
Ein gehetztes Leben, in dem Erfolg und Berühmtheit in eklatantem Widerspruch zu Friedrich Schillers persönlicher Misere standen, ging durch Krankheit, Nachtarbeit und "Drogen aller Art" selbst für den Lebensplan des Dichters zu früh zu Ende. …Lang anhaltender Applaus ist der verdiente Lohn für die Künstlerin…“ Frank Wittmer, Marbacher Zeitung, 10.11.2011
"Friedrich Schiller, der Großpoet, trägt eine rotblonde Zopfperücke zum Gehrock - und steckt in einem Pappkarton. Nicht er persönlich freilich, sondern die Verwandlungskünstlerin Bridge Markland, die schwäbelt, aus der Pappe guckt und mit Barbie- und Kasperlepuppen das Leben und Leiden des deutschen Nationaldichters im Schnelldurchgang auf die Bühne zaubert, begleitet von vielen, vielen Songschnipseln von Pink Floyd bis Roberto Blanco. Eine abwechslungsreiche Show, lehrreich und unterhaltsam zugleich." zitty, Berlin, 1/2006
"...Durch die äußerst passend gewählten Musikstücke und Tonaufnahmen wird die Themen- und Gefühlswelt von Friedrich Schiller hervorragend ergänzt und sogar erweitert.
Die Musik macht sie einem breiten Spektrum an Zuschauern zugänglich und interessant. Durch die modernen Musiktitel und die Art, wie Markland Schiller wiederspiegelt, wird ein Zeitbezug hergestellt, der nicht nur Literaturinteressierte anspricht."
Gülsüm Parmaksiz, Ludwigsburger Kreiszeitung 10.11.2011
Auftritte (Auswahl):
- Premiere: Schillerpalais, Berlin-Neukölln, Juni 2005
- Kunstnacht im Kindl Boulevard - Einkaufszentrum in Berlin Neukölln, 2005
- LesArt Literatur Festival, Dortmund, 2005
- Saalbau Neukölln, Berlin, 2006
- 100° Festival, Berlin, 2006
- Professor Pröpstls Kasperletheater, Großaspach, 2007
- Bücherfest Tübingen , 2007
- Barnim Oberschule, Berlin - Hohenschönhausen, 2007
- Montagstreff, Hoyerswerda, 2009
- Evangelische Schule Neukölln, Berlin, 2010
- Robert-Blum Oberschule, Berlin - Schöneberg, 2010
- Schillertage, Marbach am Neckar, 2011